Antrag zum 60. Todestag des weltweit bekannten Horremer Bürgers und Formel 1-Vizeweltmeisters sowie Deutschlands Sportler des Jahres 1961, Wolfgang Graf Berghe von Trips, am 10. September 2021
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
anlässlich des 60. Todestages von Wolfgang Graf Berghe von Trips beantragen wir hiermit Folgendes:
- Wiederherstellung der vollständigen Inschrift auf dem Gedenkstein im Graf-Eduard-Park
- Austausch des vor längerer Zeit in Brand geratenen Abfallbehälters im Graf-Eduard-Park
- Austausch einer der drei Sitzbänke im Graf-Eduard-Park
- Ehrung des Verstorbenen am 10.09. durch einen angemessenen Gedenkkranz der Kolpingstadt Kerpen an der Familiengruft auf dem Friedhof Horrem/Hemmersbach
- Eine Gedenkausstellung in Horrem, beispielsweise im Soziokulturellen Zentrum oder in einem anderen Gebäude in Horrem.
am 10. September 2021 jährt sich der Todestag des weltbekannten Horremer Bürgers und Formel 1-Vizeweltmeisters sowie Deutschlands Sportler des Jahres 1961, Wolfgang Graf Berghe von Trips, zum 60. Male. An diesem Tag im Jahr 1961 endete auf tragische Weise das junge Leben des auch heute noch unvergessenen und wegen seiner Fairness und Ritterlichkeit als Bote eines neuen friedlichen Deutschlands hochgeachteten Kerpener Spitzensportlers auf der Rennstrecke in Monza. Ein einziger Wertungspunkt fehlte ihm vor dem Rennen, dann wäre er der erste deutsche Formel1-Weltmeister nach dem 2. Weltkrieg geworden. Das Schicksal hat anders entschieden, und so sollten auch wir Kerpener Bürger*innen seiner angemessen gedenken.
Sein Denkmal steht im schön gelegenen Graf-Eduard-Park an der verlängerten Merodestraße in Horrem. Dieser Park wurde von seiner Mutter Thessa der Öffentlichkeit uneingeschränkt zur Erholung zur Verfügung gestellt.
Auch das Horremer Sportzentrum an der Straße „Am Stadion“ in Horrem mit großem Nutzen für die Allgemeinheit wäre ohne das von der gräflichen Familie bereitwillig zur Verfügung gestellte große Grundstück nicht denkbar. Die gräfliche Familie hat sich große Verdienste durch eine großzügige Förderung hiesiger Vereine erworben. Auch die heutige Christus-König-Kirche in der Horremer Ortsmitte steht auf einem Grundstück, das Graf Maximilian Berghe von Trips, ein Vorfahr des „Renngrafen“, als Schenkung zur Verfügung stellte.
Auch die Ostern 1965 eingeweihte erste Kart-Bahn in Horrem wäre ohne das Grundstück aus dem Eigentum der gräflichen Familie nicht möglich gewesen. Die sich darauf ergebenen späteren positiven Auswirkungen auf den deutschen Kartsport und den Formel 1-Sport sind bekannt, zumal Wolfgang Graf Berghe von Trips die ersten Karts aus den USA nach Deutschland brachte und man ihn deshalb auch als Begründer des deutschen Kartsports mit später sehr erfolgreichen bekannten Formel 1-Fahrern (unter Anderem Michael Schumacher) bezeichnen kann.
Begründung:
Zu 1.
Am westlichen Eingang des Graf-Eduard-Parks steht ein ca. 90 Zentimeter hoher und ca. 110 Zentimeter breiter Gedenkstein (Findling).
Dieser war mit einer dreizeiligen Inschrift aus im Stein verankerten Metallbuchstaben versehen. Ursprünglich lautete die Inschrift „Graf-Eduard-Park“. Aktuell befindet sich dort nur noch die mittlere Inschriftenzeile „Eduard“. Die obere Buchstabenreihe „Graf“ und die untere Buchstabenreihe „Park“ wurden bereits vor längerer Zeit durch Unbekannte entfernt. Siehe das beigefügte Foto.
Dies ist für die zahlreichen Besucher*innen und Nutzer*innen des Graf-Eduard-Parks ein unwürdiger und durch Vandalismus geprägter Anblick, der zeitnah positiv geändert werden sollte.
Zu 2.
Der im Graf-Eduard-Park stehende regelmäßig von städtischen Mitarbeitern geleerte Abfallbehälter wurde bereits vor längerer Zeit von Unbekannten massiv in Brand gesetzt.
Der desolate Zustand bzw. seine schlechte Optik ist seinem Standort im Graf-Eduard-Park nicht würdig bzw. nicht angemessen. Siehe das beigefügte weitere Foto.
Der Abfallbehälter sollte daher umgehend ausgetauscht werden.
Zu 3.
Eine der drei Sitzbänke (ohne Rückenlehne) befindet sich in einem schlechteren Zustand und bietet keine gute Sitzqualität. Siehe das zusätzlich beigefügte dritte Foto.
Wir beantragen daher einen Austausch gegen eine andere Sitzbank in einer mit den beiden anderen Sitzbänken vergleichbaren optischen und praktischen Qualität.
Zu 4.
Ein Gedenkkranz unserer Kolpingstadt Kerpen für den Verstorbenen wäre ein respektvolles Zeichen seiner Vaterstadt für das Ansehen, das er weltweit auch für uns erworben hat.
Ein angemessener Anlass hierfür ist die kleine jährliche Gedenkfeier am 10. September an der an diesem Tage geöffneten Familiengruft auf dem Friedhof Horrem/Hemmersbach, an der beispielsweise Vertreter der „Scuderia Colonia“ teilnehmen – eine unter Anderem von dem Verstorbenen am 13. Januar 1960 in Köln mitgegründete Interessengemeinschaft von Fahrern, um gemeinsam Motorsport zu initiieren und den motorsportlichen Nachwuchs zu fördern.
Zu 5.
Der 60. Todestag von Graf Berghe von Trips ist für uns Anlass, eine kleinere Gedenkausstellung zu beantragen.
Unsere Anträge zu Nrn. 1 – 4 betreffen vermutlich den Bereich der laufende Verwaltungsgeschäfte und tangieren daher wohl nicht den Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur.
Unser Antrag zu Nr. 5 tangiert möglicher Weise die Kompetenz dieses Fachausschusses. Allerdings findet die nächste Ausschusssitzung laut Sitzungsplan erst am 29. September, also deutlich nach dem 10. September, statt. Von daher stellt sich die Frage, ob und inwieweit eine zeitnahe kleinere Gedenkausstellung möglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Jenke Daniel Fernandes
Kommissarischer OV-Vorstand stellv. kommissarischer OV-Vorstand