Am Kalkofen: Der Baum soll erhalten bleiben und das Wegekreuz geschützt werden!

Am Kalkofen: Der Baum soll erhalten bleiben und das Wegekreuz geschützt werden!

Die mächtige Buche retten: Das geht voraussichtlich mit einer Umpflanzung!

Nach Jahren des Stillstands hat der Besitzer des Gebäudes an der Ecke „Am Kalkofen/Hauptstraße, in der früher die Modique, die Gaststätte „Erftstüffge“ und Mietwohnungen waren, nun eine Baugenehmigung erhalten

Bereits 2017 hat die SPD im Ausschuss klar gemacht: 

„2017 waren wir uns im Ausschuss einig, dass eine Ausnahme von den laut Satzung nötigen 14 Stellplätzen nicht gewünscht ist. Das Bauvorhaben erfordert eher mehr, als weniger Stellplätze.

Dass nun diese Ausnahme ohne vorherige Anhörung des Ausschusses erfolgt ist, ist ein Paradebeispiel für die Ignoranz des Bürgermeisters“, so OV Vorsitzender Daniel Dobbelstein.

2017 waren zudem Bedenken zur Überschreitung der Baugrenzen geäußert worden. Ob nun die Grenzen eingehalten werden, ist unklar. 

Die SPD-Stadtratsfraktion hat daher vor diesem Hintergrund mit Antrag an den Bürgermeister vom 03.09.2020 zur Rettung der stattlichen Buche vor irreparablen Schäden während der Bauphase durch Bagger, Kräne und Gerüste etc. und eine massive anschließende Beschattung (Tageslichtentzug) als Folge des sehr großen neuen Baukörpers ihre sach- und fachgerechte Umpflanzung beantragt.

Die aktuellen Diskussionen um die eventuelle Fällung dieser Buche weckt in der Horremer Bevölkerung ungute Erinnerungen an die urplötzliche radikale Fällung zahlreicher ökologisch hochwertiger stattlicher Altbäume im historischen Parkgelände von Burg Hemmersbach zu Gunsten eines großen Wohngebäude-Neubaus eines
Privat-Investors.

Laut Bericht der Stadtverwaltung Kerpen in der öffentlichen Umweltausschusssitzung am 14.03.2019 Tagesordnungspunkt 10 (Drucksache Nr. 133.19) hat der Investor dort auf einen Schlag 14 geschützte Altbäume mit einer enormen Bio-Masse und Kronenbreiten
von bis zu 18 Metern (!) und Stammumfängen (gemessen in 1 m Höhe) von bis zu 4 Metern (!) mit Kettensägen abholzen lassen.

!!!Der einzigartige Charakter der historischen Parkanlage wurde radikal
zerstört!!!

Am Kalkofen: Das Wegekreuz der Kirchengemeinde Christus-König!

115jähriges Denkmal muss geschützt und restauriert werden!

Peter-Jürgen Heinen, Kandidat im Wahlbezirk 19 stellt klar: „Die Wegekreuz-Anlage ist ein absolutes architektonisches Alleinstellungs-Merkmal des Stadtteils Horrem und ragt als besonderer Blickfang aus der sie umgebenden Alltags-Architektur heraus. Es ist im
Verkehrsgeschehen dieses Kreuzungspunktes mehrerer Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen ein völlig gegensätzlicher Ruhe- und Blickpunkt. Man muss sich fragen, ob die in 2017 geäußerten Maßnahmen zur Sicherung des Wegekreuzes ähnlich in Vergessenheit geraten sind wie die Parkplatzthematik.“

Im Rahmen der Arbeiten könnte das Wegekreuz, statt es der Gefahr einer Beschädigung auszusetzen, restauriert werden. Die SPD Horrem setzt sich dafür ein, dass möglichst bald hierüber Gespräche geführt werden. Die Kirchengemeinde als Eigentümerin des Denkmals wurde im bisherigen Verfahren weder von der Stadt noch vom Bauherrn
kontaktiert.

Eventuell lassen sich die noch zu kalkulierenden Kosten einer derartigen Generalüberholung für die Katholische Pfarrgemeinde Christus König in Horrem durch externe Zuschüsse (z. B. des Landes NRW) in Grenzen halten.

Hintergrundinformationen zum Wegekreuz:

Eine gestiftete Sitzbank davor wird regelmäßig von Bürgerinnen und Bürgern zum Ausruhen und Verweilen genutzt.


Der dekorative Blumenschmuck wird regelmäßig erneuert.

Wegen seiner besonderen Bedeutung und Außergewöhnlichkeit befindet sich diese kulturhistorische Kostbarkeit seit dem Jahr 2008 als einzige derartige Jugendstil-Architektur mit religiösem Hintergrund in unserer Umgebung mit der Denkmal-Nr. 130 unter Denkmalschutz. Wir wollen wegen dieser Besonderheiten einmal auf die ortsgeschichtliche Historie aufmerksam machen.

Dieses ungewöhnliche Denkmal wurde 1905 nach einem Entwurf von Professor Eduard Endler aus Köln errichtet.


Dessen umgesetzter architektonischer Entwurf wurde von einer Kommission ausgewählt, der der damalige Bürgermeister Breidbach, Pfarrer Nettekoven zu Hemmersbach, Max Graf Berghe von Trips, Baumeister Hans Simons, Bankdirektor Josef Derigs, W.O. Bachem und der Lehrer Jacob Eschweiler angehörten.


Die Ausführung wurde dem Horremer Bildhauer Hubert Ruland übertragen. Er führte die Anlage ohne Christus-Corpus in Fichtelgebirgs-Granit aus. Der Christus-Corpus für das Kreuz wurde nach einem Modell des Bildhauers Alexander Iven in Metallguss gefertigt. Die große jugendstil-typische Inschrift der Wegekreuz-Anlage lautet „Mein Jesus
Barmherzigkeit“.

Die Anlage wurde auf einem Grundstück von Baumeister Simons Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße errichtet, das 1913 als Schenkung in den Besitz der Pfarre Hemmersbach überging.


1933 wurde die Wege-Kreuz-Anlage wegen des geplanten Baus eines Wohn- und Geschäftshauses (heutiges Cafe Dackweiler) durch Karl Metzger an seinen heutigen Standort versetzt, nachdem der dazu notwendige Grundstückstausch abgeschlossen war. Jetzige

Eigentümerin der Parzelle des heutigen Standorts der Wege-Kreuz-Anlage ist die Pfarrgemeinde Christus König in Horrem.


1978 wurde die Anlage restauriert. Die Kosten trug die Pfarrgemeinde in voller Höhe.


Nach Ansicht mancher Betrachter befindet sich die Anlage heute in einem nicht optimalen optischen und Erhaltungs-Zustand. Der Zahn der Zeit und die Abgase des nahen Straßenverkehrs nagen zusehends an seinem Äußeren.